“Werden und Vergehen, Liebe und Tod, Transzendenz des Lebens sind beispielsweise Themen, die wir im Werk von Stephan Stüttgen vorfinden können. Er breitet diesen Reigen menschlicher Existenzformen in der ganzen Tiefe und Tragweite in seinem Werk aus.

Die Bilder rühren uns an, sie berühren auf eine ganz unzeitgemäße Weise. Unverbrämt und ohne Filter konfrontiert uns Stüttgen mit Themen, denen unter anderem auch ein geheimer Schrecken innewohnt, so wie er uns in unserer Lebenswelt in einer Art Schattendasein ein steter Begleiter ist! Doch dieser Schrecken wird durch seine Malweise und nur durch diese auf ein Maß gebändigt, sodass er menschlich und versöhnlich daherkommt. Die Bändigung dieses Schreckens ist der unvergleichlichen Transparenz und Offenheit seiner Malweise geschuldet, an der er uns vorbehaltlos teilnehmen lässt. Hier wird der Versöhnlichkeitsaspekt seiner Kunst offenbar. Einerseits die suggestive Bild- und Metaphernsprache, andererseits die Möglichkeit der Teilhabe und Aneignung für den Betrachter am Schaffensprozess selbst. In der souveränen Bewältigung dieser scheinbaren Paradoxie liegt seine künstlerische Meisterschaft. Physis und Metaphysis gleichwertig zu einem Harmoniezustand zusammenzuführen und in seinen Bildern uneingeschränkt anschaubar machen zu können.”

 

Ernst Föll über die Malerei von Stephan Stüttgen im Juli 2014